Grüner Star

Grüner Star – auch als Glaukom bezeichnet – ist eine Augenerkrankung, die in unseren Breiten eine der häufigsten Erblindungsursachen darstellt. Über 100.000 Österreicher leiden an einem Glaukom, 50% aller Glaukom-Patienten wissen nichts von ihrer Krankheit. Der Grüne Star mit offenem Kammerwinkel zeigt oft nur mäßig erhöhte Augendruckwerte, der viel seltenere Grüne Star mit engem Kammerwinkel kann zu einer plötzlichen massiven Augendrucksteigerung führen.

Die Ursache des Grünen Stars ist ein erhöhter Augeninnendruck und/oder eine schlechte Durchblutung des Sehnerven.
Normalerweise stehen Produktion und Abfluss der Augeninnenflüssigkeit (der Druck sorgt dafür, dass das Auge seine Form behält) in einem Gleichgewicht. Fließt die Augenflüssigkeit nicht richtig ab, steigt der Augeninnendruck. Eventuell verbunden mit einer schlechten Durchblutung des Sehnerven schädigt dies die Nervenfasern der Netzhaut – es kommt zu irreparablen Gesichtsfeldausfällen.

Wann besteht erhöhtes Risiko für Glaukom?
- Alter über 40 Jahre
- Grüner Star in der Familie
- Diabetes
- Kurz- oder Weitsichtigkeit
- Langzeit-Cortisonbehandlung
- Niedriger Blutdruck, Migräne

Die Symptome des Grünen Stars entwickeln sich erst, wenn die Krankheit weit fortgeschritten ist. Da der Patient sehr lange nichts merkt, spricht man auch vom „leisen Dieb der Sehkraft“.
Die Sehleistung ist zunächst nicht eingeschränkt, es bestehen weder Augen- noch Kopfschmerzen.
Mit Fortschreiten der Erkrankung engt sich das Gesichtsfeld zunehmend ein - auch das wird erst spät bemerkt, da das Gehirn bis zu einem gewissen Grad kompensieren kann. Erst im späten Stadium fällt die Sehleistung ab.

Zu beachten ist, dass ein bereits eingetretener Glaukomschaden nicht rückgängig zu machen ist.
Nur der seltene Grüne Star mit engem Kammerwinkel führt zu starken Schmerzen, Farbringen um Lichtquellen und einer akuten Sehverschlechterung („Glaukomanfall“).

Die Diagnose des Grünen Stars basiert auf 4 Säulen:

- Augendruckmessung:
Kann mittels Luftdruck oder an der Spaltlampe gemessen werden. Bei den meisten Menschen liegt der normale Augeninnendruck zwischen 9 und 21 mm Hg.

- Sehnervbeurteilung:
Ein fortschreitender Grüner Star führt zu einer zunehmenden Vertiefung des Sehnervenkopfes, die Excavation genannt wird. Diese wird vom Arzt mit einer speziellen Lupe begutachtet und vermessen.

- Gesichtsfeldbestimmung:
Der Patient setzt sich vor einen halbkugeligen Schirm, auf dem Lichtpunkte unterschiedlicher Helligkeit erscheinen. Er muss eine zentrale Marke fixieren, das andere Auge wird abgedeckt. Die Messung dauert je nach Programm 3-15 Minuten. Der Arzt erhält eine Karte des Gesichtsfeldes, auf der Ausfälle je nach Schwere hellgrau bis schwarz markiert sind.
Die ersten Ausfälle sind beim Grünen Star im äußeren Gesichtsfeld zu beobachten, verlaufen dann bogenförmig bis schließlich nur noch ein zentraler Rest verbleibt.

- Nervenfaseranalyse mittels OCT oder GDx:
Durch Vermessung der Nervenfaserschicht der Netzhaut werden auch frühe Glaukomschäden aufgespürt. Weiters wird eine aussagekräftige Verlaufs-Kontrolle des Grünen Stars ermöglicht. Siehe unter „Spezielle Leistungen“.

Die Behandlung des Grünen Stars besteht

- in der regelmäßigen Gabe von drucksenkenden Augentropfen - dies reicht in der Regel aus.
- in einem Lasereingriff - bei engem Kammerwinkel oder zur Verbesserung des Abflusses.
- in einer Operation – nur wenn mit obigen Maßnahmen kein ausreichender Erfolg zu erzielen ist.

Obwohl ein bereits entstandener Schaden nicht wieder zu reparieren ist, lassen sich bei frühzeitiger Behandlung Sehstörungen in den allermeisten Fällen vermeiden.
Die rechtzeitige Erkennung und Behandlung des Grünen Stars erfordert die regelmäßige Vorsorge bei Ihrem Augenarzt.

 



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