Sowohl bei Über- wie auch bei Unterfunktion der Schilddrüse kann das Auge mitbeteiligt sein (sogenannte "Endokrine Orbitopathie").
Die Ursache der Augenbeteiligung ist die Einlagerung von Flüssigkeit und Bindegewebe in die äußeren Augenmuskeln. Dadurch kann es zu Einschränkungen der Augenbeweglichkeit kommen.
Die Symptome der Endokrinen Orbitopahtie reichen von Beschwerden des "Trockenen Auges" (Brennen, Kratzen, müde Augen, Fremdkörpergefühl, Tränen) über Schwellungen der Augenlider bis zum Wahrnehmen von Doppelbildern. Durch die Volumsvermehrung im Bereich der Augenhöhle können die Augen weiter hervortreten ("Basedow-Augen"). Als Komplikation kann ein erhöhter Augeninnendruck und in schweren Fällen durch Einengung des Sehnervs ein Gesichtsfeldverlust auftreten.
Die Diagnose der Endokrinen Orbitopathie wird anhand der klinischen Symptome gestellt. Mittels eines Exophthalmometers kann der Abstand von Hornhaut und Augenhöhle vermessen werden. Mittels Ultraschall wird die Volumsvermehrung der Augenmuskeln bestimmt, wodurch eine Verlaufskontrolle der Augenbeteiligung ermöglicht wird.
Die Behandlung besteht neben der Therapie des Grundleidens in benetzenden Augentropfen, Augengelen und -salben. Augendruckerhöhungen werden mit drucksendkenden Augentropfen meist gut beherrscht. In seltenen Fällen muss bei Bedrohung der Sehleistung der Sehnerv durch einen operativen Eingriff druckentlastet werden. Bei kosmetischer Beeinträchtigung sind diverse plastische Lidoperationen möglich.
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